von Luciana Castellina
Ausgehend von den Tagebüchern, die Luciana Castellina, legendäre Mitgründerin der Zeitung il manifesto, als junges Mädchen geschrieben hat, erzählt Die Entdeckung der Welt von ihrem politischen Erwachen als Teenager im faschistischen Italien: von dem Tag an, als sie am 25. Juli 1943 das Tennisspiel mit ihrer Klassenkameradin Anna Maria
Mussolini unterbrechen musste, weil der Duce, Anna Marias Vater, in Rom gerade verhaftet worden war, über den Zusammenbruch des Regimes bis hin zu ihrem Eintritt in die Kommunistische Partei Italiens 1947. In diesem Zeitraum fi ndet die Entwicklung eines Mädchens aus großbürgerlichem Hause statt, das sich mit der Welt und der Geschichte konfrontiert.
Die Entdeckung der Welt ist ein Buch über Krieg, Antisemitismus, Antifaschismus, Widerstand, den Glauben an soziale Gerechtigkeit, den Hunger nach Erfahrungen; über Reisen, Kino, französische Intellektuelle und FIAT-Arbeiter, internationale Diplomatie und Freundschaft. Dabei verweben sich Vernunft und Leidenschaft, existenzielle Fragen,
Erkenntnis und Ironie zu einer dichten autobiographischen Erzählung.
Die Entdeckung der Welt bewahrt eine Unmittelbarkeit und Kraft, die auf diese Weise nur einer Zeitzeugenschaft zu eigen sind. Eine spannende und aufschlussreiche Lektüre über ein für die Generation nach dem Krieg entscheidendes Stück Geschichte, begleitet von unveröffentlichten Fotos aus der Zeit.
Aus dem Italienischen übersetzt von Christiane Barckhausen-Canale.